Neunkirchen-Seelscheid

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Die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid leistet ihren Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen und beabsichtigt, bis 2035 klimaneutral zu sein.

Energiewendekosten pro Haushalt

Einwohnerstruktur

19.874 Einwohner
ca. 12.000 Haushalte
Ø 2 Personen pro Haushalt
Ø 2.400 kWh Stromverbrauch pro Haushalt pro Jahr
Ø 14.000 kWh Wärmeenergieverbrauch inkl. Warmwasser pro Haushalt pro Jahr


Energie- und CO2-Bilanz des Rhein-Sieg-Kreises, 1.Fortschreibung 07/2018

Aktueller Stand der einzelnen Themengebiete

Die Energiewende beinhaltet viele Themengebiete, auf denen gleichsam vorgegangen werden muss. [1]
Die Wichtigsten, bei denen am meisten CO2 eingespart werden kann, sind:

  • Energieversorgung/Wohnen/Gebäude
  • Mobilität und Verkehr
  • Landwirtschaft
Handlungsfelder
Umweltbundesamt: Treibhausgasminderung bis 2030


1. Energieversorgung / Wohnen / Gebäude

Wärmeerzeugung

Aktuell Ziel
Erdgas-Heizung (60% älter als 20 Jahre. Ab 15 Jahren bereits "ineffizient") [2][3] 54% → 0%
Ölheizung (70% älter als 20 Jahre. Ab 15 Jahren bereits "ineffizient") [4] 36% → 0%
Flüssiggas-Heizung 1,7% → 0%
Biomasse-Heizung (regionales Holz/Holzpellets) 3,8% → 0%
Wärmepumpen-Heizung (Luft / Wasser / Sole / Geothermie) 3,5% → 90%
Heizen per Lüftungsanlage mit Wärmetauscher 0,5% → 10%

Ein Drittel aller deutschen Emissionen entstehen für die Wärmeerzeugung. Diese macht auch den Großteil (ca. 60-70%) des privaten Endenergieverbrauchs aus. In diesem Bereich lässt sich daher auch das Meiste einsparen. Ein großer Schritt wäre die energetische Sanierung aller Altbauten und auch die Umrüstung von alten Gas- oder Ölheizungen. Um im Bereich Wohnen bis 2035 eine wirkliche Treibhausgasneutralität zu erreichen, müssten bisherige Anstrengungen vervielfacht werden. Ein Fokus muss sein, durch Anreize, Förderungen und Beratung die Sanierungsrate und Intensität aller bestehenden Gebäude schnellstmöglich auf 5% pro Jahr zu steigern.

Der Heizwärmebedarf kann durch den Einsatz von Wärmepumpen (Luft/Wasser/Geothermie/Eisspeicher) um den Faktor 3,5 bzw. um 71,5% gesenkt werden.
Auch ältere Gebäude können per Wärmepumpe beheizt werden, indem Niedertemperatur-Heizkörper (Vorlauftemperatur 42°C) eingesetzt werden.

Die Gemeinde sollte eine Wärmepotenzialstudie für die beiden Hauptorte in Auftrag geben und einen Transformationspfad einschlagen. Grundsatz ist, dass eine erneuerbare Wärmeversorgung möglichst viele Quellen nutzt und dezentrale Einspeisung ermöglicht [5]. Die langfristige Lösung kann ein warmes, oder auch kaltes (20°C) Nahwärmenetz sein, dessen Potential unbedingt untersucht werden sollte.

Ziel: Nahezu 100% Heizen mit Wärmepume oder Nahwärmenetz/Blockheizkraftwerk
Zielerreichung: 4%

Appell an die Gemeinde- und Stadtwerke für schnellstmögliche Umstellung auf Ökostrom und erneuerbare Energien:
https://klimawende.koeln/wp-content/uploads/2021/12/Rheinland-Appell_2021.pdf

Themenseiten:

Stromerzeugung

Photovoltaik-Zubau 2000-2021
Aktuell Ziel
Strombedarfsdeckung durch Photovoltaik-Anlagen 7% → 75%
Strombedarfsdeckung durch Windenergie 0% → 75%
Zeitweise Speicherung des Stroms (Blackout-Schutz / Speicherung Überkapazität) 2% → 30%
Zugekaufter Strom sollte ausschließlich Ökostrom sein 30% → 100%
  • Erstellung und Verabschiedung eines Energiekonzepts für die Gemeinde
  • Jeder Haushalt und jedes Unternehmen sollte auf Ökostrom umstellen => Bürgerenergie Rhein-Sieg Ökostromtarif-Finder
  • Jedes Gebäude benötigt eine Photovoltaik-Anlage in der Größenordnung von 5-10 kWp (Solarkataster NRW)
  • Sollte das Dach nicht nutzbar sein, kommen alternativ Fassadenmontage, Solarzaun oder Solarbäume in Frage.
  • Durch Mieter:innenstromprojekten können Mieter direkt an den günstigen Gestehungskosten des erneuerbaren Stroms z.B. von der Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach profitieren. Dies wird sogar von der Bundesregierung gefördert.
  • Eine weitere Möglichkeit, selbst Teil der Energiewende zu werden, ist die Form von Bürger:innenenergieprojekten. Genossenschaftlich organisiert werden größere Photovoltaik- oder Windkraftwerke errichtet und betrieben. Eine transparente, genossenschafltiche Eigenbeteiligung erhöht die Akzeptanz solcher Kraftwerke deutlich. Die Gemeinde sollte solche Projekte mit initiieren und fördern, in dem sie z.B. ihre Dachflächen für Bürger:innenenergie zur Verfügung stellen.
    Beispiele: https://be-rhein-sieg.de https://www.beg-58.de https://www.solocal-energy.de
  • Die Gemeinde sollte diese Projekte durch Beratungs- und Informationsangebote und eine Unterstützung seitens der Stadtwerke fördern.
  • Mitmachen beim bundesweiten Wattbewerb, nachdem sich die Gemeinde registriert hat: https://wattbewerb.de
  • Photovoltaik auf Gewerbedächern: Leitfaden
  • Schwimmende Photovoltaik-Anlage auf der Wahnbachtalsperre (reduziert auch Wasserverdunstung)
  • 2-4 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 10 MW auf Gemeindegebiet. Finanziert durch lokale Banken und Bürgerbeteiligung in Form einer Genossenschaft. 1-2 Cent pro kWh, sowie Pacht und Gewerbesteuern erhält die Gemeinde für Bildung, Soziales und Umweltschutz. Einbindung lokaler Handwerker und Bauunternehmen. Nach Vorbild Faire Windenergie. Beispiele: Heidenrod im Taunus saniert Haushalt, Film: Rhein-Hunrück-Kreis - Heimat der Energiewende Windpark Coesfeld

Ziel: Möglichst hohe, autarke Energieerzeugung
Zielerreichung: 3,5%

Themenseite:

Bauen / Sanieren / Energieeffizienz verbessern

Die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Sanierung des Gebäudebestands und steht hinter den Maßnahmen.[6]
Die Baubranche verbrauchte 2019 550 Mio. Tonnen mineralischer Ressourcen und war für 55% des deutschen Abfallaufkommens verantwortlich![7]

  • Bestandsnutzung statt Neubau: Hürden für Nutzungsänderungen und Umbauten im Bauordnungsrecht werden abgebaut.
  • Für ältere Personen, die einen Teil der Hauses nicht mehr nutzen: Bauliche Teilung von Einfamilienhäusern fördern
  • Klimaschonend bauen (Holzständerbau statt Beton, Holzfaserdämmung statt Styropor, Steine/Materialien aus der Region) (Beispiel Dämm-Musterhäuser)
  • Verwendung von Recycling-Baustoffen fördern oder durch Quote einfordern
  • CO2-Bilanz des "Gebäude-Lebenszyklus" aufstellen, genehmigungsfähigen CO2-Maximalwert festsetzen.
  • Neubauten nur noch mit Primärenergiebedarf <= 40 kWh/m2, Passivhaus oder Plusenergiehaus. Heizung ausschließlich mit Umweltwärme.
  • Optimierte Dachausrichtung für Photovoltaik: Priorisierung beim Bauamt, Planungsstandard in Neubaugebieten
  • Dämmung von Bestandsgebäuden lassen mindestens 50% des Heizbedarfs und 30% des Kühlbedarfs einsparen
  • Raumlufttechnische Anlagen mit Wärmetauschern ausstatten
  • Verschattungvorrichtungen
  • LED Beleuchtungstechnik
  • Austausch von Elektrogeräten durch Geräte der höchsten Effizienzklasse
  • Austausch von alten Heizungsumwälzpumpen
  • Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage
  • Umstellung auf digitale Heizkörperthermostate + Nachtabsenkung um 2-3°C
  • Regenwassernutzung fördern / Schwammstadt-Prinzip Vortrag Karl Grimm
  • Angebot der Gemeinde für kostenlose Thermografie-Aufnahmen (Beispiel)
  • Angebot der Gemeinde für kostenlosen Verleih von Energiemessgeräten für Haushaltsgeräte
  • Dem Mangel an Handwerker:innen muss mit einer Fachkräfteoffensive entgegengewirkt werden

Notwendig ist die energetische Sanierung von 600 Haushalten bzw. ca. 300-400 Häusern pro Jahr.

Themenseiten:


2. Mobilität / Verkehr

Autos / Individualverkehr

2020 2021 Ziel 2035
Verbrenner (Benzin/Diesel) 98,6% 96,3% → 0%
Plugin-Hybride 1,1% 2,1% → 10%
Reine Elektroautos 0,3% 0,6% → 90%

74% des gesamten Verkehrs entfällt auf motorisierten Indvidualverkehr, also Privatfahrten und Fahrten zur Arbeitsstätte.[8] (KBA)

Ziel: So gut wie ausschließlich reine Elektroautos
Zielerreichung: 2,7%

Themenseite:

Lade-Infrastruktur

Aktuell Ziel
25 Ladesäulen auf Parkplätzen 0% → 100%
1 Schnellladesäule an zentraler Stelle in Neunkirchen 0% → 100%
1 Schnellladesäule an zentraler Stelle in Seelscheid 0% → 100%

ÖPNV

  • ☑ Schnelligkeit verbessern durch zentrale Schnellbuslinien
  • ☑ Flächenmäßige Erschließung auch über das Gemeindegebiet hinaus durch Rhesi & Berghüpfer
  • ☑ Digital buchbar per App
  • ☑ Beitritt der Gemeinde im "Zukunftsnetz Mobilität NRW"
  • 365€ Ticket für den öffentlichen Nahverkehr (Vorschlag)

Fahrrad / Roller

  • Mobilitätsstationen für ausleihbare E-Bikes in Planung
  • Verbesserung des Radverkehrsnetzes, z.B. Neunkirchen <-> Pohlhausen

Urlaubsreisen

Themenseite: Emissionsreduzierter Urlaub

Straßenbeleuchtung/Hausbeleuchtung

  • Regulierung der Beleuchtung (z.B. Straßenbeleuchtung und Reklame,...): abdimmen, noch besser zwischen 22 Uhr und 5 Uhr abschalten (gegen Lichtverschmutzung und zum Insektenschutz)
  • LED Leuchtmittel, die nach unten strahlen, Farbtemperatur von etwa 2000 Kelvin, möglichst niedrig anbringen, geschlossene Gehäuse, nicht heißer als 60°C, möglichst kleine Beleuchtungsstärke


3. Landwirtschaft

Quelle: ourworldindata.org
Quelle: ourworldindata.org
Quelle: ourworldindata.org

80 % der 15- bis 29-Jährigen finden, dass die Politik für eine umweltgerechte Lebensmittelerzeugung sorgen sollte.[9]

Unser Planet kann langfristig nachhaltig ca. 2,5 Milliarden Menschen mit der bei uns verbreiteten fleischbasierten Ernährung versorgen. Bei veganer Ernährung etwa 10 Milliarden. Wir sind aktuell bereits bei knapp 8 Milliarden Menschen.

Schadensbegrenzung:

  • 34% der globalen Emissionen entfallen auf den Agrarsektor
  • 70% der Emissionen des Agrarsektors entfallen auf die Nutztierhaltung. Die Anzahl der Tiere muss mindestens halbiert werden, so wie die Niederlande das vorgemacht haben.
  • Lachgas und Methanemissionen müssen reduziert werden! Z.B. durch Methan-Speicherung / Biogas-Erzeugung
  • Die Ackerböden konventioneller Landwirtschaft sind voll mit Herbiziden, Pestiziden, Fungiziden und Nitrat (Pestizidatlas). Das ist nicht nur giftig für Menschen, sondern auch tödlich für alle Organismen auf diesen Flächen. Diese Böden sind klinisch tot. Sie müssen schnellstmöglich auf pestizidfreie, nachhaltige Landwirtschaft umgestellt werden.
  • Das immer noch verbreitete, tiefe Umpflügen der Äcker setzt sehr viel CO2 frei und schadet der Bodengesundheit beträchtlich.
  • Überdüngung vermeiden, Gülleeintrag ins Grundwasser deutlich reduzieren
  • Monokulturen flächenmäßig begrenzen, sodass sich Pflanzen öfters abwechseln
  • Blühstreifen, Feldhecken und klimarestistente Bäume für Bienen, Insekten und Vögel rund um alle Felder
  • Wiedervernässsung von Mooren, die in Landwirtschaftsfläche umgewandelt wurden[10]

Die Antwort auf viele Probleme liefert der Humusaufbau:

  • Humusreiche Böden sind fruchtbarer – Humus fördert das Bodenleben und damit die Basis für gesunde Pflanzen bei reduziertem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.
  • Widerstandfähigere Pflanzen sorgen für stabile Erträge – Ein lebendiger Boden stärkt die Pflanze angesichts des globalen Klimawandels.
  • Humusböden sind wesentlich widerstandsfähiger gegenüber Erosion durch Starkregen, Überschwemmungen und Wind.
  • Humusböden können sehr viel Wasser speichern und sicheren Erträge bei Trockenheit.
  • Humusböden reduzieren den Austrag von Nitrat, minimieren Stickstoffverluste und schützen dadurch das Grundwasser.
  • Humusböden tragen zum Klimaschutz bei – Humus besteht zu ca. 60% aus Kohlenstoff, beim Aufbau von Humus wird CO2 aus der Atmosphäre im Boden eingelagert. Humusaufbau hilft daher mit die globale Klimakrise abzumildern.
  • Man kann durch ein CO2-Zertifikate Programm sogar Geld mit Humusaufbau verdienen (Beispiel)

=> Film: ZDF Plan B - Boden gut machen, Buch: Die Humusrevolution, Lernen: Humusakademie, Gesunden Boden wiederherstellen

Klimafolgenanpassung:

  • Böden auflockern (durch Pionierpflanzen und Regenwürmer, nicht umgraben!), damit sie wieder mehr Wasser speichern können
  • Gesundes Mikroklima um die Felder schaffen - mit kleinen Wäldern, Hecken, Teichen (Wasserspeicher)
  • Klimaresistente Baumarten als natürliche Klimaanlage und für Windschutz nutzen, sowie mit Agroforst Geld verdienen
  • Alternativ ab 2040 ggf. vertikaler Gemüseanbau in Treibhäusern mit geringerem Wasserbedarf und weniger Umweltabhängigkeit nach niederländischem Vorbild
  • Viele Videos von Bauern für Bauern

Nachhaltige Landwirtschaft:

  • Die Nährstoffe im Boden ins Gleichgewicht bringen und den Boden belebend düngen
  • Torffreie Substrate und ökologische Pflanzenschutzmittel nutzen
  • Im Anbau auf Fruchtfolgen achten, um die Böden nicht auszulaugen, sondern nachhaltig bewirtschaften zukönnen
  • Permakulturprinzipien nutzen. Ein Acker sollte niemals unbegrünt Sonne und Wind schutzlos ausgesetzt sein. Die Böden sollten dauerhaft und vielfältig begrünt werden. Damit fördert man auch die Vielfalt und Ernährung des Bodenlebens.
  • Die Zwischennutzung als natürlichen Dünger weiterverarbeiten (in Flächenrotte fermentieren)

Mehr Effektivität:

Was kann man als Bürger tun?

Was kann man sonst noch tun?

  • Förderung der Vermarktung regionaler Produkte; Platz für die Vermarktung (leerstehende Halle/ Wochenmarkt) plus kostenlose Internetpräsenz für nachhaltig wirtschaftende Betriebe

4. Ökosystem und Artenvielfalt

Wald und Bäume

  • Waldentwicklungskonzept
  • Wiederaufforstung / Naturwald entstehen lassen / alte Waldbestände schützen
  • Naturnahe Waldbewirtschaftung: Verzicht auf schwere Arbeitsgeräte, Einsatz von Rückepferden zur Reduzierung der Bodenverdichtung
  • Baumpflanzungen in den bebauten Gemeindegebieten z.B. fördern durch Spenden über eine interaktive Karte z.B.:Stadt Hamburg
  • Grüne Rasenflächen durch heimische Gehölze aufwerten
  • Baumschutzgesetz

In den Orten

  • Baumpatenschaften übernehmen
  • Patenschaft für Verkehrsinseln
  • Reduktion von Schottergärten (Aufklärung, Verbote)
  • Mehr Wildblumenwiesen im Siedlungsbereich (heimisches regio zertifiziertes Saatgut; z.B. Saaten Zeller); Saatgut- bzw. Blumenzwiebelausgabe an Bürger
  • Konsequente Nutzung von heimischem Wildblumensaatgut bei kommunalen Projekten/Baustellen
  • Weges-/ Straßenräder als Lebensraum gestalten/ weniger Pflege
  • Arbeitsaufträge für den Bauhof und Subunternehmer bezüglich Artenschutz/Umwelt überarbeiten (Pflegehäufigkeit, Mähhöhe, Gehölzpflege,..)
  • Vermeidung von massiven Baumfällungen an Straßenrändern
  • Dach-/ Gebäudebegrünung
  • Lichtverschmutzung reduzieren (LED Leuchtmittel, die nach unten strahlen, Farbtemperatur von etwa 2000 Kelvin. Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr abschalten)
  • Versiegelung von Flächen stoppen, Entsiegelung fördern
  • Begrünung und nachhaltigere Gestaltung der Gewerbegebiete Grün statt Grau

Erhalt der biologischen Vielfalt

Was kann man als Bürger tun?

5. Konsum, Ernährung, nachhaltiger Lebensstil

Nationales Netzwerk Nachhaltiger Konsum: https://nachhaltigerkonsum.info/netzwerk

  • Heimische Betriebe und Nahversorgung sichern
  • Stärkung von Kleinbauern in unserer Region
  • Heimische Gastronomie unterstützen
  • Ernährung regional, saisonal und bio
  • Wiedereinführung eines Wochenendmarktes (nur regionale Produkte auch Non-Food) z.B. im Wochenwechsel in Neunkirchen und in Seelscheid
  • Verkauf gebrauchter Kleidung etc. (Stöberstübchen, Tauschbörse...)
  • Weniger Fleisch, Wurst, Käse und Milchprodukte essen
  • Unverkäufliche Waren sollten grundsätzlich verteilt werden
  • Lebensmittelrettung abgelaufener Artikel der Supermärkte / Foodsharingstation / per App: to good to go, Refill Deutschland
  • Essbare Gemeinde z.B. Stadt Andernach
  • Obstbäume der Gemeinde zum Selberpflücken kennzeichnen (gelbes Band)
  • Pflanzen-/Saatguttauschbörse
  • "Saatgutverleih" in den Büchereien (samenfestes, bio) Stadtbibliothek Neuss
  • Verpackungsmüll reduzieren (Unverpackt Seelscheid/, Unverpackladen Lohmar-Wahlscheid)
  • Pfandsystem für Essen to go z.B.: reCIRCLE, Recup, Vytal, Faircup, PIZZycle oder selbst umsetzen mit Thermo-Etagen-Transportbehältern (Link1 Link2)
  • Konsum reduzieren (Wegwerfartikel, kurzlebige Elektronik, ...)
  • Möglichst nachhaltige Produkte einsetzen (Öko-Spülmaschinentabs, Öko-Waschmittel, ...)
  • Nachhaltig mit dem wertvollen Rohstoff Holz umgehen (Papier, Verpackungen, Kartons, Toilettenpapier, Taschentücher, ...)
  • Reparieren statt wegwerfen (Repaircafé)
  • Gemeindeverwaltung & Schulen nachhaltiger machen (Müllvermeidung, Recyclingpapier, Öko-Strom, biol.Essen....)

Siehe Themenseite: Schnelle und effektive Maßnahmen

6. Schulen / Kindergärten / Vereine / Bildung

7. Klimafolgenanpassung

Förderung: https://www.z-u-g.org/aufgaben/foerderung-von-massnahmen-zur-anpassung-an-die-folgen-des-klimawandels/

Hitze und Dürre

  • Stopp des Straßenausbauprogramms, keine weitere vermeidbare Versiegelung von Flächen
  • Bestehende große, versiegelte Flächen verschatten (Bäume oder Photovoltaik-Überdachung), sowie kühlende Wasserflächen fürs Mikroklima
  • Dunkle Flächen (Asphalt, Fassaden, Flachdächer) heizen sich stark auf. Prüfen, welche hell gestrichen werden können. Oder in Stadtgärten, Dachgärten bzw. begrünt werden können.
  • Keine innerstädtische Nachverdichtung, wenn es jetzt schon zu warm wird. Dadurch würde die Luftzirkulation noch mehr abnehmen. Besser Bäume pflanzen und Wasserflächen schaffen. (mehr dazu)
  • Klimawandel-Vorsorgebereiche in Neunkirchen und Seelscheid umplanen (=> Auswahl "Fachdaten" - "Klimaanalyse Gesamtbetrachtung)
  • Hitzeangepasste Quartiersplanung
  • Grundschule Seelscheid 2022/2023: Neugestaltung des Schulgartens/Schulhofes unter dem Aspekt Klimaresilienz (Förderprogramm REACT_EU Klimaresilienz) -> bewilligt [15]
  • Verdunstung der Wahnbachtalsperre verringern, z.B. durch schwimmende PV-Anlage
  • Monitoring des Grundwasserspiegels der 3 Messstationen (https://www.uvo.nrw.de/)
  • Auf großflächige Brände vorbereiten (Wälder, Wiesen, aber auch Ortschaften). Prüfen, wo Schneisen erforderlich sind.

Starkregen-Ereignisse

  • Vorbereitung auf Bodenerosion und Überflutung, Fachinformationssystem Klimaanpassung, Starkregenkarte NRW
    Betroffene Gebiete mit Wassertiefe über 2m bei seltenem Starkregen (100jährig) auf Basis der Starkregenhinweiskarte für NRW des BKG:
    -> Wenigerbach in Seelscheid, Wahnbachtalstraße L189 + Einmüdung auf B507, Klärbecken an der Wahnbachtalsperre, Ingersau + Klärbecken, Hausermühle (Hoja Holz), Wahnbachtalstr. 9, Gutmühle, Steinermühle, Kläranlage Knochenmühlenweg, Horbacher Mühle, Birkenmühle, Hermather Mühle, Wendmühle, Herrenwiesermühle, Hausermühle
    -> An Gemeindegrenze: Büchel + Kläranlage, Naafmühle, Ingersaulermühle
  • Extremwetterprävention, z.B. Regenrückhaltebecken, Förderung privater Regenwasserzisternen
  • Speicherung und Rückhalt von Wasser durch Bodenbeschaffenheit und Pflanzen verbessern
  • Ausstattung von Feuerwehr und THW anpassen
  • Informationswege einrichten, Bevölkerung informieren

8. Wissen / Bewusstsein / Öffentlichkeitsarbeit

  • MAPA Klimapartnerstadt suchen und unterstützen
  • Aufklärung/Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Maßnahmen z.B. mit regelmäßig erscheinenden Artikeln in verschiedenen Medien zu Umweltthemen (Lichtverschmutzung, wie lege ich eine Wildblumenwiese an, Rasenmähroboter, Laubsauger, wie lange braucht in die Landschaft geworfener Müll bis er verrottet….)
  • Stelle für einen Umweltbeauftragten/Berater der die Gemeinde, Bürger, Landwirte (Informationen für Umweltschutz, ökologische Landwirtschaft, Fördermittel,...), Waldbesitzer vor Ort berät. Vielleicht in Zusammenarbeit mit einer anderen Gemeinde.
  • Berichterstattung über die Projekte und Auswirkungen
  • Außendarstellungen (Website, Pressearbeit, Fernseh-, Radiosendungen (z.B. Lokalzeit), Social Media)
  • Informationsveranstaltungen/ Workshops
  • Veranstaltungen mit denen Geld für den Umweltschutz eingebracht werden: Nachmittag mit Förster im Wald, Essbare Wildkräuter Spaziergang, Konzerte,...
  • kostenloses Informationsmaterial für Bürger zur Verfügung stellen z.B. vom Nabu oder BUND
  • alljährliche Aktionswoche (Tag) zusammen mit Bürgern, Schulen, Vereinen, Firmen, ... ins Leben rufen, in der z.B. Wildblumenwiesen gesät und Bäume gepflanzt (auf Gemeindegebiet) werden.
  • Kommunikationskampagnen zusammen mit der Stadt mit Plakaten und Flyern
  • Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen anstreben
  • CO2-Challenge veranstalten, Beispiel: https://co2challenge.net/
  • Naturgartenwettbewerb ins Leben rufen
  • Informationen für neue Gemeindemitglieder z.B. Flyer Bunte Gärten statt grauem Schotter oder Aktionsleitfaden Garten


Quellen / Zitate: